6 Fragen zu Versicherung und Vorsorge

Die Anzahl Personen in Rente wird sich bis 2040 verdoppeln. Wenn die Zahl der Rentner stärker wächst als jene der Erwerbstätigen, werden in der AHV die Jungen benachteiligt. In der zweiten und dritten Säule ist dies nicht der Fall – sie sind im Grundsatz nachhaltig ausgestaltet.

Im März 2024 stimmte die Schweizer Stimmbevölkerung zudem über die Initiative für eine 13. AHV-Rente ab. Diese wurde von der Bevölkerung angenommen und führt zu einer Erhöhung der monatlichen Altersrenten, erstmals ab dem Jahr 2026. Die Kosten für die Einführung werden auf 4,1 Milliarden Franken geschätzt und steigen danach relativ rasch weiter an, was die Finanzierungslücke der AHV zusätzlich verschärfen wird.

Hast du gewusst?
Die drei Säulen – staatliche, berufliche und private Vorsorge – sind die Basis für die soziale Sicherheit in unserem Land und garantieren den Versicherten und ihren Angehörigen im Alter, bei Invalidität oder im Todesfall finanzielle Absicherung. Im Gegensatz zur ersten Säule, der AHV, spart man in der zweiten Säule, der beruflichen Vorsorge, im Prinzip für sich selbst. Die zweite Säule ist wegen ihres Prinzips des «Sparens für sich selbst» stabiler als die AHV gegenüber demografischen Veränderungen. Jede Säule hat ihre spezifischen Vorteile, wie beispielsweise die Anpassung an die Teuerung in der AHV.

Die AHV-Finanzierungslücke ist fast so hoch wie die Schweizer Wirtschaftsleistung eines Jahres
in Milliarden CHF (Basis 2019)

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Das Dreisäulensystem kurz erklärt

Quelle
AHV 2030 – Szenarien zum Rentenalter

Vor 40 Jahren hatte ein 65-jähriger Mann im Durchschnitt noch eine Lebenserwartung von 14,3 Jahren, eine 64-jährige Frau von 19 Jahren. Im Jahr 2019 lag dieser Wert bei 20 Jahren für Männer und 23,6 Jahren für Frauen. Die Lebenszeit im Ruhestand hat sich damit von 19,0 Prozent im Jahr 1980 auf 25 Prozent im Jahr 2020 erhöht. Die Lebenserwartung wird voraussichtlich weiter ansteigen, und zwar im Schnitt um etwa ein bis zwei Monate pro Jahr. Eine steigende Lebenserwartung führt bei einem gegebenen gesetzlichen Rentenalter naturgemäss dazu, dass die Dauer des Ruhestands immer länger wird.

Hast du gewusst?
Ausser in Italien verbringt in der EU niemand so viel Zeit als Rentnerin oder Rentner wie die Schweizerinnen und Schweizer. Hinzu kommt: Das Rentenalter wurde in fast allen anderen Ländern deutlich angehoben. Im Schnitt liegt das Rentenalter im Jahr 2064 in der EU mittlerweile bei über 66,1 Jahren. Der demografische Wandel stellt das Dreisäulenmodell der Schweizer Altersvorsorge vor neue Herausforderungen.

Mehr als ein Viertel des Lebens wird bereits heute im Ruhestand verbracht

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Schweizer Altersvorsorge

Quellen
Länger leben – länger arbeiten?
Altersrenten von OECD-Ländern im Überblick

Im Gesundheitsbereich kennt die Schweiz eine gut ausgebaute obligatorische Grundversicherung. Für alle, die sich zusätzlich nach eigenen Bedürfnissen absichern wollen, gibt es die Krankenzusatzversicherung. Dabei geht es nicht nur um die klassische Spitalzusatzversicherung, sondern auch um modulare Ergänzungen des obligatorischen Leistungskatalogs. So haben über eine private Zusatzversicherung schätzungsweise 70 Prozent der Bevölkerung Zugang zu komplementärmedizinischen Leistungen.

Hast du gewusst?
Mit diesem Angebot gehen die Krankenversicherer auf die persönlichen Bedürfnisse und Wünsche der Kundinnen und Kunden ein. Beispielsweise bietet eine Spitalzusatzversicherung einen besseren Komfort im Spital, wie ein Einbettzimmer, die freie Arztwahl oder einen flexibleren Zugang zu Spitalleistungen.

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Über die Spitalzusatzverischerung

Quelle
Statistik der obligatorischen Krankenversicherung

Von Cyberattacken geht eine grosse finanzielle Gefahr aus. Weltweit beliefen sich die Schäden im Jahr 2020 gemäss Schätzungen der Swiss Re auf 945 Milliarden US-Dollar – also auf fast eine Billion US-Dollar. Bis 2025 könnte diese Summe demnach auf 10,5 Billionen US-Dollar steigen. Die verursachten Schäden durch Cyberangriffe wären somit grösser als die Gewinne im weltweiten Drogenhandel oder als die Bruttoinlandprodukte sämtlicher Staaten mit Ausnahme der USA und Chinas.

Hast du gewusst?
Die meisten Unternehmen und Haushalte sind nicht versichert. Die Cyberversicherungsprämien machen nur einen Bruchteil der Gesamtverluste aus Cyberangriffen aus – gemäss Schätzungen der Swiss Re weltweit rund 10 Prozent. In der Schweiz sind etwas mehr als 7 Prozent der Unternehmen gegen Cyberangriffe versichert. Da Cyberangriffe rasant zunehmen, droht dieser Anteil generell noch kleiner zu werden. Diese grosse Versicherungslücke zu schliessen, ist kein einfaches Unterfangen. Doch die Versicherungsbranche hat Daten gesammelt, Risikomodelle entwickelt und einen Teil des Unversicherbaren kalkulierbar und versicherbar gemacht.

Weltweiten Kosten für Cyberangriffe haben sich in den letzten Jahren mehr als verdreifacht
Geschätzte Cyberschäden weltweit (in Milliarden US-Dollar)

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Cyberrisiken

Quellen
Cyberversicherung: Stärkung der Resilienz für die digitale Transformation
Ausgaben für den Schutz vor Cyberkriminalität

Für den Menschen sind allerdings nur 10 bis 15 dieser Beben spürbar. Diese weisen in der Regel Magnituden von 2,5 oder mehr auf. Über eine Zeitspanne von 50 Jahren betrachtet, liegt die Wahrscheinlichkeit für ein zerstörerisches, überregionales Erdbeben der Magnitude 7 bei etwa 5 Prozent. Erdbeben können überall in der Schweiz auftreten, und es gibt kein Gebiet, wo die Erdbebengefährdung übersehen werden darf.

Hast du gewusst?
Obwohl Erdbeben zu den grössten Risiken für die Schweiz zählen, fehlt bisher ein umfassender und flächendeckender Versicherungsschutz. In der Risikoanalyse des Bundes rangiert das Erdbeben seit vielen Jahren unter den Top 3. Lediglich 15 Prozent der hiesigen Hauseigentümer sind gegen Schäden durch Erdbeben versichert. Das ist nicht viel – im Fall eines Erdbebens ist aktuell mit einer enormen Versicherungslücke zu rechnen, das heisst mit einem grossen Anteil nicht versicherter Schäden. Im Gegensatz zu Toprisiken ist Erdbeben aber ein vollständig privatwirtschaftlich versicherbares Risiko: Mit geeigneten Rahmenbedingungen kann die Versicherungslücke durch die Privatassekuranz geschlossen werden.

Die zehn stärksten Erdbeben der Schweiz
Das stärkste historisch überlieferte Erdbeben nördlich der Alpen ereignete sich 1356 in Basel

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Erdbebenrisiko in der Schweiz

Quellen
Erdbeben in der Schweiz: Gefährdung und Risiko
Erdbeben – eine ernstzunehmende Gefahr für die Schweiz

Eine hohe Arbeitsproduktivität bedeutet, dass mit den gleichen Ressourcen mehr Wert geschaffen wird. Ganz gleich, ob es sich bei den eingesetzten Ressourcen um Rohstoffe oder Fachkräfte handelt. Dieser Produktivitätsfortschritt ermöglicht zum Beispiel steigende Löhne oder mehr Freizeit ohne Einkommensverlust – und ist damit die Hauptursache für Wachstum ohne zusätzlichen Ressourcenverbrauch oder Zuwanderung. Die Wertschöpfung bei Rückversicherungen liegt laut einer Studie von BAK Economics bei rund 3,7 Millionen Franken pro Vollzeitstelle. Damit ist sie rund 22-mal so hoch wie diejenige der Schweizer Gesamtwirtschaft. Der Produktivitätsfortschritt ist zentral für den Wohlstand der Schweiz.

Hast du gewusst?
Die Rückversicherer sind die Versicherungen der Versicherer – und segeln im Allgemeinen unter dem Radar der Öffentlichkeit. So ist auch wenig bekannt, welch wichtige Rolle Rückversicherungen für den Schweizer Finanzplatz spielen. Die Schweiz ist nach den USA und Deutschland der drittgrösste Rückversicherungsstandort der Welt (Stand 2021). Seit der Jahrtausendwende ist die Branche der Rückversicherungen vor allem im Grossraum Zürich stark gewachsen.

Wertschöpfung gesamte Versicherungsindustrie der Schweiz

Wertschöpfung Rückversicherer:
CHF 4.8 Mrd.
Wertschöpfung gesamte Branche:
CHF 26.1 Mrd.

Weiterführender Link (Quelle)
BAK-Stu­die zeigt volks­wirt­schaft­li­che Be­deu­tung der Rück­ver­si­che­rer in der Schweiz